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- ...das
vierte Jahr...
Eile war geboten...
Am 28. Februar 2006 erhielten wir wie üblich den alle 14 Tage eintreffenden Info-Brief von Joshua (Manager von KiD e.V. in Kenia) mit ungefähr diesem Inhalt:
Den Kindern gehts gut... und alles ist in Ordnung... - außer..., das Gesundheitsamt von Diani war beim Kindergarten und stellte fest, dass es keine Toilette für die Kinder gibt. Das ist natürlich nicht so ok, so der kenianische Beamte - entweder wird schnellstens eine Toilette gebaut - oder der Kindergarten wird geschlossen!
Zur Vorgeschichte:
Die neuapostolische Kirche in Diani stellte uns bisher die Räumlichkeiten des "Kirchengebäudes" für den Kindergarten kostenlos zur Verfügung. Zu diesen "Räumlichkeiten" gehörte auch eine, in dieser Region übliche Toilette (wir würden "Plumpsklo" sagen). Nun war dieses Plumpsklo "voll" und wurde (wie dort ebenfalls üblich) einfach zugeschüttet. Als es darum ging, ein neues "Loch" zu erstellen, verweigerte der Eigentümer des Grundstückes die Baumaßnahmen (weswegen auch immer). Dazu sei angemerkt: das Grundstück gehört nicht der Kirche, sondern das Kirchengebäude steht praktisch "wild" auf einem Grundstück - und der Eigentümer hat dies nur geduldet. Unterm Strich hat die Kirche nun keine Toilette und der Kindergarten somit auch nicht - und das hat jetzt das Gesundheitsamt nachdrücklich angemahnt.
In einer kurzfristig anberaumten Vereinssitzung wurde dafür gestimmt, dass wir versuchen, auf dem erworbenen neuen Kindergartengrundstück eine Toilette aus Stein und übergangsweise ein ganz einfaches Haus zu bauen.
Lange Rede, kurzer Sinn: mit vielen guten Wünschen und gedrückten Daumen für unsere "Eilaktion" waren wir knapp drei Wochen später in Kenia, um uns mit den Widrigkeiten des Problems vertraut zu machen und zu prüfen, ob die in Deutschland gefällte Entscheidung auch wirklich eine Lösung war. Wir hatten nur 14 Tage Zeit (abzüglich 2er Sonntage, 2er Samstage und den An- und Abreisetag - also netto 8 Tage).
Abends am Ankunftstag (11. März 2006) trafen wir uns noch mit Joshua und Edward zu einem Gespräch. Dabei wurde uns schnell klar, dass die bei der Vereinssitzung getroffene Entscheidung wohl die richtige (und einzig sinnvolle) war. Um es etwas abzukürzen - in den nächsten Tagen hatten wir allerhand damit zu tun, mit Baufirmen zu sprechen, Angebote einzuholen und zu prüfen, und zähe Verhandlungen über Preise und Baustart-Termine zu führen. Joshua war Gott-sei-Dank immer mit dabei und hat auf die eine oder andere "kenianische" Art sehr viel dazu beigetragen, dass mit den Arbeiten so schnell begonnen werden konnte. Die "Kindergarten-Hütte" (die gleichen Ausmaße, die das Kirchengebäude bisher hatte) wurde noch während unseres Aufenthaltes in Kenia fertiggestellt - und den Bauanfang der Stein-Toilette haben wir auch noch gesehen.
Das "richtige" Bauvorhaben, ein Kindergartengebäude aus Stein, soll in den nächsten zwei Monaten gestartet werden. Hierfür haben wir mit vier größeren ortsansässigen Baufirmen gesprochen und um einen Kostenvoranschlag gebeten. Von jeder der vier Firmen haben wir auch ein Angebot bekommen, aber die Differenz zwischen den einzelnen Offerten - vom günstigsten bis zum teuersten - beträgt sage und schreibe über 300%. Zur Zeit sind wir noch dabei zu prüfen, wodurch diese enormen Kosten-Unterschiede entstanden sind. Schaun wir mal... Die Kinder freuen sich jedenfalls schon riesig auf ihr "eigenes richtiges" Kindergartenhaus.
Anfang 2006 wurde von der kenianischen Regierung ein "Brunnenwasser-Gesetz" verabschiedet, das besagt, dass jetzt jeder Brunnen von offizieller Seite her auf die Qualität des Brunnenwassers hin geprüft werden muss. Da das
Kindergartengrundstück bereits einen eigenen Brunnen hat, musste dieser auch geprüft werden. Die Wasserqualität ist ok und das benötigte Zertifikat für den Brunnen, das neuerdings auf Verlangen der Behörde vorgezeigt werden muss, ist jetzt auch vorhanden. (Natürlich gegen harte Währung)
Übrigens nutzen die Kinder ihr neues Bau-Grundstück schon. Obwohl es für unsere Verhältnisse noch "Brachland" ist, findet dort jeden Mittwoch der "Turnunterricht" im Freien statt. Hier toben sich die Kleinen dann richtig (unter Anleitung) aus, spielen Spiele und machen auch lustige Gymnastikübungen.
Am Samstag vor unserer Abreise haben wir versucht, einen Foto-Termin mit allen "Kindergarten-Kindern" (16 an der Zahl) und unseren "Ehemaligen" (14 Kinder, die bereits in der Schule sind) zu
arrangieren <
großes Foto >. Bis auf die Abwesenheit zweier Schulkinder hat das auch geklappt. Es war für uns schon beeindruckend, 28 kleine Kenianerinnen und Kenianer zu sehen, denen der KiD e.V. hilft. Zu erleben, dass wir alle zusammen ein Projekt realisiert haben, welches funktioniert und Früchte trägt.
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- Vielen, vielen Dank dafür.
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- In den nächsten zwei Monaten soll es
nun ernst werden mit dem Baustart eines eigenen „richtigen"
Gebäudes für die Kinder. Und vielleicht, ganz vielleicht ist es
dieses Jahr fertig...
- Wir bedanken uns im Namen der Kinder
für Ihre Unterstützung!
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Und bitte nicht aufhören, zu spenden. Die Kinder danken es Ihnen!
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- Mit
dem Bau der "Kindergarten-Hütte"
wurde schnell begonnen
und sie bietet den Kindern erstmal
übergangsweise eine Bleibe für den Unterricht.
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- Dieses
Haus hat die gleichen Ausmaße, wie die genutzte "Kirche".
Allerdings sind die Wände hier aus Holz und nicht wie bisher aus
Wellblech. Das reduziert die Wärme im Innenbereich erheblich.
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- Dort,
wo die beiden Erwachsenen sind, entsteht die Toilette. Der Boden ist
Korallenfels und die Bauarbeiter stemmen mit blosser Muskelkraft und
mit Hilfe einer spitzen Eisenstange ein Loch, das 2m lang x 2m breit
und 8m tief ist.
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- Jeden
Mittwoch ist Turnunterricht mit Miriam (Lehrerin) und Joshua
(Manager). Das bringt allen viel Freude - und das Schönste
ist:
er
findet auf dem eigenen
Grundstück und Niemand kann sie dort verjagen.
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- Das sind nun „unsere" 28
kleinen Kenianerinnen und Kenianer. Die in blauer Uniform sind schon
aus dem Kindergarten raus und gehen bereits zur Schule (leider fehlen
2 auf diesem Foto). Aus dem Kindergarten - in roter Uniform - sind
alle 16 Kinder da. Links in der Hocke, ist die Lehrerin Miriam,
dahinter steht die Köchin und „gute Seele" Mariam und auf der
rechten Seite steht Joshua, der eigentlich alles regelt. <
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